Am 09.06.2024 war Europawahl. Erstmals durften in der Geschichte der Europäischen Union auch 16-Jährige wählen gehen. Knapp 370 Mio. Bürgerinnen und Bürger sind nun wahlberechtigt - unter ihnen auch viele Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Schule Waiblingen. Um Europa und seine Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland in das Bewusstsein der jüngeren Generation zu rücken, organisierte die IHK-Bezirkskammer Rems-Murr einen EU-Projekttag mit Schülerinnen und Schülern des Wirtschaftsgymnasiums. Als Gastrednerin geladen war Verena Meier-Bund von REMSGOLD.
EU-Recht betrifft auch Schüler.
„Sie stellen sich vermutlich die Frage, warum wir heute hier sind. Es ist ganz einfach: Sonntag ist Europawahl“, leitete David Fais, stellvertretender Leiter der IHK-
Bezirkskammer, den Projekttag in der Bibliothek des Schulzentrums ein. Viele
dürfen zum ersten Mal überhaupt wählen gehen, doch beim Thema EU steht nicht
wenigen noch ein kleines Fragezeichen im Gesicht. Der Informationstag soll den Schülerinnen und Schülern Antworten auf diese Fragen liefern – die meisten von ihnen wollen ihr Recht, am Sonntag ein Kreuzchen zu setzen, durchaus wahrnehmen, wie sich
nach einer schnellen Umfrage zeigte. Keine Roaming-Gebühren bei der Smartphone-Nutzung im Ausland, einheitliche Ladekabel oder die Möglichkeit, auf einen Schüleraustausch zu fahren, sind EU-Themen, die auch die Lebenswelt der jungen Erwachsenen betreffen. Für die Zwölftklässler des Wirtschaftsgymnasiums aber ist
noch ein ganz anderes Kapitel interessant: Was haben eigentlich regionale Betriebe mit
der EU zu tun? Das zu klären war an diesem Freitag Aufgabe von Verena Meier-Bund.
Was wäre wenn?
Was wäre, wenn es keine gemeinsame Grenzregelung geben würde, sprich, Kon-
trollen durchgeführt würden? Für das Winterbacher Unternehmen bedeuteten längere Anlieferungszeiten automatisch auch, dass große Warenlager gebaut werden müssten. Das
wiederum hieße, Kapital zu binden, welche dann nicht in Investitionen fließen könne –
ein Nachteil für REMSGOLD.
Zum Ende hin veranschaulichte die Remsgold-Geschäftsführerin noch die Nachteile des Austrittes von Großbritannien aus der EU. Mit dem Ergebnis: Das Land sei in der Relevanz als Handelspartner für Deutschland deutlich nach unten gerutscht. „Viele wenden sich von der EU ab“, sagt David Fais von der IHK zum Abschluss der Veranstaltung. „Gehen Sie am Sonntag wählen.“
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